| Sumario: | Am 24. März 1997 wäre W. Reich 100 Jahre alt geworden. Wohl anläßlich dieses runden Datums erscheint bei uns eine bereits seit 1973 im Original vorliegende Würdigung des vergessenen, vor 30 Jahren im Zuge der sogenannten sexuellen Revolution wiederentdeckten Psychoanalytikers, Kommunisten, Orgasmuspropheten und Erforschers okkulter Weltenergien - von keinem Geringeren als dem holländischen Literaten H. Mulisch! Das "Novelle" benannte Epitaph, in dem sich Biographisches zu Reich mit Autobiographischem zu Mulisch verschränkt, deutet Leben und Werk des "Rosenkreuzers des Fick" (H. M. Enzensberger) aus ungewohnter Perspektive. Reichs ganze Forschungen, die in ihrer Fixiertheit paranoide Züge trugen, seinen im Grunde die immer gleiche Wiederholung einer traumatischen Kindheitsepisode Reichs: als der 13jährige nämlich seinem Vater ein Liebesverhältnis der Mutter verriet. Der persönliche Zugang des Autors Mulisch zum Phänomen Reich macht die Qualität des Buches aus, das einen besonderen Mosaikstein in der Reich-Biographik und -Interpretation darstellt. (3) (Uwe-F. Obsen)
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