Gelebte Verantwortung. Wiedereröffnung der jüdischen Kriegsgräberanlage durch das Bundesministerium für Inneres
"Es ist Teil unserer Verantwortung, all jener zu gedenken, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten. Wir erinnern uns daher heute der österreichisch-ungarischen Soldaten jüdischen Glaubens im Ersten Weltkrieg als Ausdruck einer modernen und zeitgemäßen Gedenkkultur", waren di...
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Published: |
2025
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In: |
SIAK-Journal
Year: 2025, Volume: 22, Issue: 1, Pages: 46-58 |
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Summary: | "Es ist Teil unserer Verantwortung, all jener zu gedenken, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten. Wir erinnern uns daher heute der österreichisch-ungarischen Soldaten jüdischen Glaubens im Ersten Weltkrieg als Ausdruck einer modernen und zeitgemäßen Gedenkkultur", waren die Worte des Bundesministers für Inneres, Mag. Gerhard Karner, bei der Wiedereröffnung der jüdischen Kriegsgräberanlage am Wiener Zentralfriedhof. Mit dieser Rede brachte der Minister eine Verantwortung des Bundesministeriums für Inneres zum Ausdruck, die neben brisanten Sicherheitsthematiken in der öffentlichen Wahrnehmung meist in den Hintergrund rückt. Es handelt sich um die Verpflichtung der Republik Österreich, die Kriegsgräber der beiden Weltkriege in würdiger Weise zu erhalten und zu pflegen. Wenngleich dies wenig bekannt sein mag, ist jene Verpflichtung von so großer Bedeutung, dass diese im Staatsvertrag verankert wurde und eine Abteilung des Innenministeriums permanent mit der Sanierung von bestehenden Anlagen, der Recherche und Ausforschung noch nicht gefundener Gräber sowie einem diesbezüglichen internationalen Austausch betraut ist. Der Wiedereröffnung der jüdischen Kriegsgräberanlage, im Gedenken an 110 Jahre Ausbruch Erster Weltkrieg, durch den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, den Innenminister und die Verteidigungsministerin ging eine umfassende Sanierung und intensive historische Aufarbeitung der Anlage voraus. Zweck hiervon war es, nicht nur die dort beigesetzten gefallenen jüdischen Soldaten zu würdigen, sondern auch die Lebenswelt derselben in der k.u.k. Armee und deren weitgehend unbekannte besondere Bedeutung im Ersten Weltkrieg in das Licht der Gegenwart zu rücken. |
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ISSN: | 1813-3495 |
DOI: | 10.7396/2025_1_D |