Wie Sozialarbeiter_innen Devianz zuschreiben: eine diachrone Analyse von Praktiken des legal reasonings in der Jugendgerichtshilfe = How social workers ascribe deviance : a diachronic analysis of practices of legal reasoning in the field of youth court assistance

Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Praktiken der Zuschreibung von Devianz von Sozialarbeiter_innen in der Jugendgerichtshilfe im Vergleich zu den 1970er Jahren verändert haben. Es zeigt sich, dass die Fachkräfte sich dabei nach wie vor von ihrem beruflichen Handlungsauftrag leiten lassen und ni...

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Bibliographic Details
Main Author: Kühne, Sylvia (Author)
Contributors: Schlepper, Christina
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2019
In: Kriminologisches Journal
Year: 2019, Volume: 51, Issue: 1, Pages: 30-51
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Check availability: HBZ Gateway
Keywords:
Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Praktiken der Zuschreibung von Devianz von Sozialarbeiter_innen in der Jugendgerichtshilfe im Vergleich zu den 1970er Jahren verändert haben. Es zeigt sich, dass die Fachkräfte sich dabei nach wie vor von ihrem beruflichen Handlungsauftrag leiten lassen und nicht etwa gesteigerten Kontroll- und Straforientierungen folgen, wie es die aktuelle wissenschaftliche Diskussion im Kontext der Transformation zum aktivierenden Staat und um einen neuen Kontrolldiskurs in der Sozialen Arbeit nahelegen würde. Der Blick auf diese Praktiken offenbart gleichwohl einen Wandel, wonach insbesondere die zunehmende Ausrichtung am Hilfeauftrag für die Justiz eine einstmals instanzenkritische Haltung und eindeutige Parteinahme für die Adressat_innen zu verdrängen scheint.
The article examines changes in practices of ascribing deviance in the field of youth court assistance. By comparing data from the early 1970s and 2016 our results indicate that social workers’ practices are rather still guided by their occupational mandate for action than by an orientation based on increased control and punitive attitudes as current discourses of transformational changes in Social Work are suggesting. Nevertheless, the results also reveal transitions riveting on these practices according to which a shift of social works mandate towards cooperation with other institutions of social control is superseding a once critical attitude of social workers towards these agencies and partisanship for their addressees.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 50-51
DOI:10.3262/KJ1901030