Devianz als Diskriminierungseffekt: Migration, Internationalität und Abweichendes Verhalten in den Narrationen eines devianten Jugendlichen in Japan = Deviation as a discriminatory effect : migration, internationality and deviant behaviour in the narratives of a deviant youth in Japan

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Stereotyp des ,kriminellen Ausländers‘ in Japan und untersucht aus der Perspektive der narrativen Kriminologie, wie vorurteilsbehaftete Narrative zu (Inter)Nationalität und Kriminalität von Täter*innen mit Migrationserfahrung verarbeitet werden. Dies...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Osawa, Stephanie 1982- (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2020
In: Kriminologisches Journal
Jahr: 2020, Band: 52, Heft: 4, Seiten: 295-311
Online-Zugang: Volltext (kostenfrei)
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Verfügbarkeit prüfen: HBZ Gateway
Schlagwörter:
Parallele Ausgabe:Nicht-Elektronisch
Beschreibung
Zusammenfassung:Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Stereotyp des ,kriminellen Ausländers‘ in Japan und untersucht aus der Perspektive der narrativen Kriminologie, wie vorurteilsbehaftete Narrative zu (Inter)Nationalität und Kriminalität von Täter*innen mit Migrationserfahrung verarbeitet werden. Dies geschieht exemplarisch am Beispiel eines jugendlichen Täters mit familiärer Migrationsgeschichte. Die Analyse zeigt, dass der Jugendliche Devianz in engem Zusammenhang zu seiner Internationalität beschreibt und sie (1) personalisiert, (2) als durch Diskriminierung provoziert schildert, und (3) dabei Kriminalisierungsprozesse beschreibt, die in seiner Hautfarbe ihren Ursprung nehmen. Das Beispiel verdeutlicht, dass die Perspektive der narrativen Kriminologie die japanische Diskussion um ,Ausländerkriminalität‘ erweitern kann, indem sie Strukturen und Mechanismen aufdeckt, die in dieser Diskussion bislang unterbelichtet waren.
This article deals with stereotypes on ‘foreign criminality’ in Japan and examines from the perspective of narrative criminology, how offenders with an immigrant background deal with narratives that depict foreigners as crime-prone. This is illustrated by the example of a young offender with an immigrant background. The analysis shows that the young person describes deviance in close relation to his internationality, (1) describing it as part of his personality, (2) describing it as provoked by discrimination, and (3) describing criminalization processes that originate in the color of his skin. Through this example, the article demonstrates that the perspective of narrative criminology can enrich the Japanese discussion on ‘foreign criminality’ by revealing structures and mechanisms that in this discussion have been underexposed so far.
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 310-311
DOI:10.3262/KJ2004295