RT Article T1 Jugenddelinquenz in großstädtischen Wohngebieten: welche Bedeutung sozialräumliche Kontexteffekte haben und warum sich diese abschwächen könnten JF Kriminalsoziologie SP 333 OP 353 A1 Oberwittler, Dietrich 1963- LA German YR 2024 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1905205627 AB Der Beitrag stellt den Forschungsstand zu sozialräumlichen Kontexteffekten auf Jugenddelinquenz dar und berichtet über Studienergebnisse, die auf eine nachlassende Bedeutung dieser Dimension im Zuge des starken Rückgangs der Jugenddelinquenz seit den 1990er Jahren hindeuten. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Konzentration sozialer Benachteiligungen in großstädtischen Wohngebieten einen eigenständigen, kausalen Einfluss auf das delinquente Verhalten von Jugendlichen hat, wie dies in der Kriminalsoziologie seit langem angenommen wird. Der Nachweis kausaler Kontexteinflüsse stellt besondere methodische Anforderungen, und mittlerweile haben aufwändige Längsschnittstudien eine solide Grundlage dafür geschaffen. Während in den USA relativ starke sozialräumliche Einflüsse gefunden wurden, sehen europäische Studien eher schwache oder keine Effekte. Zunehmend wird untersucht, wie individuelle Merkmale der Jugendlichen deren unterschiedliche Empfänglichkeit oder Resilienz gegenüber sozialräumlichen Einflüssen erklären können, und welche Mechanismen im Einzelnen wirksam werden. Schließlich werden Ergebnisse einer Wiederholungsstudie in Köln vorgestellt, die darauf hindeuten, dass diese Kontexteffekte dem sozialen Wandel unterworfen sind und sich mit dem beispiellosen Rückgang der Jugenddelinquenz stark abgeschwächt haben. NO Literaturverzeichnis: Seite 346-353 SN 9783848789740 K1 Jugenddelinquenz K1 Wohngebiet K1 Großstadt K1 soziale Benachteiligung K1 sozialräumliche Kontexteffekte K1 Segregation K1 Jugendkriminalität : Großstadt