Mindful Policing: das Potential von Meditation als Resilienztraining für die Polizei

In diesem Beitrag geht es darum, das Potential von Meditation als mentales Resilienztraining für die Polizei aufzuzeigen. Unter Rekurs auf Wissenschaft und Praxis wird gezeigt, dass es um weit mehr als nur Entspannung oder Gesundheitsprävention geht. Als Ausgangspunkt werden im Kontext der internati...

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Bibliographic Details
Main Author: Tränkle, Stefanie 1972- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2024
In: SIAK-Journal
Year: 2024, Volume: 21, Issue: 2, Pages: 81-97
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Summary:In diesem Beitrag geht es darum, das Potential von Meditation als mentales Resilienztraining für die Polizei aufzuzeigen. Unter Rekurs auf Wissenschaft und Praxis wird gezeigt, dass es um weit mehr als nur Entspannung oder Gesundheitsprävention geht. Als Ausgangspunkt werden im Kontext der internationalen Stress- und Resilienzforschung einige grundlegende Aspekte der Stressbelastung im Polizeidienst beleuchtet und ihre Folgen verdeutlicht. Der Beitrag zeigt auf, welche Ansatzpunkte es gibt, um Stressbewältigung zu üben. Als eine mögliche Interventionsform wird das Mindfulness-Konzept vorgestellt, mit dem Achtsamkeitsübungen im Setting eines Meditationskurses gemeint sind. Der in der anglo-amerikanischen Fachwelt gebräuchliche Begriff "mindful policing" holt das in vielen Berufs- und Anwendungsfeldern etablierte Konzept in die Polizeiwelt. In den USA und einigen europäischen Ländern schon längst etabliert, scheint es im deutschen Sprachraum bislang vereinzelte Ansätze zu geben. Wie die Implementierung gelingen kann, wird am Beispiel eigener Erfahrungswerte reflektiert, die mit Mindfulness-Based Stress Reduction - MBSR-Kursen an einer Polizei-Hochschule für Studierende gemacht werden. Als Fazit werden vier Ebenen aufgezeigt, auf denen Resilienz im Polizeidienst durch Meditationspraxis gefördert werden kann. Erstens wird Resilienz als Basiskompetenz gefördert, sodass im Dienstalltag mit operationalen und organisatorischen Stressoren besser umgegangen werden kann. Zweitens fördert Meditation Resilienz als Leistungsfähigkeit im Einsatz (Entscheidungsfähigkeit, Konzentration). Meditation fördert drittens die Bewältigungskompetenz, um nach starken Belastungen regenerieren zu können, v.a. solchen mit traumatischem Potential. Meditation fördert auch die soziale Resilienz, womit Interaktionskompetenzen nach außen (Bevölkerung) und innen (Kollegialität, Konflikte, Führung) gemeint sind.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2024_2_G