RT Article T1 Forensische Foucaultiade oder Kleine Subjektpsychologie des forensischen Diskurses JF Forensische Psychiatrie und Psychotherapie VO 17 IS 2 SP 83 OP 120 A1 Kobbé, Ulrich 1951- LA German YR 2010 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1899204091 AB Der Autor exzerpiert Foucault. Er stellt Fragen nach der ethischen Selbstautorisierung und -legitimierung der forensisch-psychologischen Wissenschaft. Der Skandal der (forensischen) Psychologie und Psychiatrie beginnt mit jener quasi retroaktiven Illusion, Wahnsinn und Gefährlichkeit seien im Menschen ursprünglich angelegt, jedoch bis in die Moderne unentdeckt geblieben. Die Dramaturgie eines normativen Wissenschaftsverständnisses verwechselt nicht nur Ursache (Kausalität) und determinierende Gesetzmäßigkeiten, sondern erschafft die monströse Gestalt des infamen Täters, des intimen Delinquenten. Die Kritik gilt dem Mainstream einer Wissenschaft, die sich mathematisch-statistischem Design verschrieben, Objektivität zum Fetisch und das Fading des Subjekts zum Programm gemacht hat. Der Versuch eines konzessionslosen Blicks auf die forensisch-psychologische Wissenschaft konfrontiert mit dem "leeren" Ort einer - unerreichbaren - ethischen Wahrheit jenseits der Illusionen. Er fordert eine ethische Selbstbegründung forensischer Subjektwissenschaft und leitet auf Diskurse der Selbstbefragung und Selbstkritik über. NO Literaturverzeichnis: Seite 113-120 K1 Foucault, Michel : 1926-1984 K1 Gerichtliche Psychologie K1 Ethik K1 Gefährlichkeit K1 Subjektpsychologie DO 10.15496/publikation-98719