Gewalt in der Familie: Beziehungsgewalt – ein schwer fassbares und kaum zu bewältigendes Phänomen

Gewalt in Beziehungen ist ein weltweit verbreitetes Phänomen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass das damit verbundene Klischeebild - gewalttätiger Mann schlägt Frau - nur ein Teil des Erscheinungsbildes ist. Gewalttätige Konflikte zwischen Kindern und Eltern, zwischen Geschwistern, zwischen ku...

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Bibliographic Details
Main Author: Krampl, Manfred 1954- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2015
In: SIAK-Journal
Year: 2015, Volume: 12, Issue: 3, Pages: 61-67
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Gewalt in Beziehungen ist ein weltweit verbreitetes Phänomen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass das damit verbundene Klischeebild - gewalttätiger Mann schlägt Frau - nur ein Teil des Erscheinungsbildes ist. Gewalttätige Konflikte zwischen Kindern und Eltern, zwischen Geschwistern, zwischen kurzfristigen Lebens- oder Sexualpartnern, zwischen bereits lange getrennten Partnern, bis zum Streit unter Nachbarn, gehören mit zur Phänomenologie. Aber nicht nur die Beteiligten sind hier vielfältig, sondern vor allem auch die Motivationen hinter den Straftaten. Bestrafungen, Machtdemonstrationen, Gerechtigkeitsausgleiche, Wiederherstellung der Ehre, Persönlichkeitskränkungen und vieles mehr sind hier zu finden. Nicht selten eskalieren auch derartige Konflikte bis zum Mord, Selbstmord oder gar einem erweiterten Selbstmord. Sehr oft handelt es sich bei Täterinnen und Tätern "derartiger" Eskalationen um keine polizeibekannten Gewalttäter, sondern um sozial integrierte und bisher strafrechtlich unauffällige Bürgerinnen und Bürger aller Bildungsschichten. Damit ergeben sich für die befassten Institutionen wie Justiz, Exekutive, Behörden u.a. unterschiedliche Problematiken: Die Brisanz und Gefährlichkeit des Verlaufes eines derartigen Konfliktes ist schwer einschätzbar. Ein derartiger Konflikt ist kurzfristig und einseitig kaum lösbar und damit auch eine bleibende latente Gefahr. Im Bundesministerium für Inneres ist man sich dieser Problematik bewusst und es wird versucht, mit zahlreichen Maßnahmen, die weit über die Tatbestandsaufnahme und die Anzeigenweiterleitung hinausgehen, die tragischen Auswirkungen dieser Phänomenologie zu reduzieren.
Physical Description:Diagramme
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2015_3_F