Verhaltens- und Delikttreue sexuell motivierter Gewalttäter: eine Analyse fallanalytisch relevanter Delikte aus rechtspsychologischer Perspektive
Um eine differenzierte Darstellung sexuell assoziierter Gewaltdelikte im österreichischen Raum zu ermöglichen, wurde im Rahmen eines von der EU durch den Fonds für die innere Sicherheit (ISF) geförderten Forschungsprojektes in Kooperation mit dem Kriminalpsychologischen Dienst des österreichischen B...
Main Author: | |
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Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Published: |
2019
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In: |
SIAK-Journal
Year: 2019, Volume: 16, Issue: 2, Pages: 57-71 |
Online Access: |
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Keywords: |
Summary: | Um eine differenzierte Darstellung sexuell assoziierter Gewaltdelikte im österreichischen Raum zu ermöglichen, wurde im Rahmen eines von der EU durch den Fonds für die innere Sicherheit (ISF) geförderten Forschungsprojektes in Kooperation mit dem Kriminalpsychologischen Dienst des österreichischen Bundeskriminalamtes eine dementsprechend umfassende Studie durchgeführt. Einerseits wurden die Daten aus rechtspsychologischer Perspektive analysiert, andererseits der Versuch unternommen, eine mögliche Verhaltens- und Delikttreue in diesem fallanalytisch relevanten Delinquenzbereich abzubilden. Bei der Prüfung anhand deutschsprachiger und internationaler Fallanalysemerkmale sowie durch quantitative und deskriptiv-statistische Methoden konnte festgestellt werden, dass in Österreich Täter sexuell motivierter Gewaltdelikte als vorwiegend Täterschaften mit polytroper Kriminalität im Hintergrund erscheinen, welche nicht nur im delikttreuen Bereich der Sexualdelinquenz, sondern auch deliktübergreifend in anderen Delinquenzbereichen polizeilich anfallen. Im Rahmen der Seriendelikte konnte eine Verhaltenstreue in spezifischen, fallanalytisch relevanten Verhaltensweisen eruiert werden, wobei sich diese in ihrer Stabilität gegenseitig bedingen. Ein Wechsel im Tatverhalten scheint auch in dieser Studie vorwiegend auf situationsbedingte Faktoren zurückzuführen zu sein. Mögliche Hintergründe und Ursachen der Ergebnisse wurden aus kriminalpsychologischer Sicht im interdisziplinären Team diskutiert und die weitere Differenzierung in Begrifflichkeiten sowie die Bedeutsamkeit klinisch-psychologischer Betrachtungen in diesem Bereich betont. Aus Gründen der Anonymisierung als auch der leichteren Lesbarkeit wird in der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch weder das Fehlen des weiblichen Geschlechts in der Gruppe der Sexualstraftäter, noch eine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein. |
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ISSN: | 1813-3495 |
DOI: | 10.7396/2019_2_E |