Von der Rasterfahndung bis zum Profiling: Spuren des „Uomo delinquente“ in Recht und Kriminologie

Forschung und Lehre Cesare Lombrosos werden im deutschsprachigen Raum nach wie vor recht einseitig dargestellt. Ganz im Vordergrund der Rezeption steht die Beschreibung des «delinquente nato», wobei dieses Konzept pauschal als erledigt bzw. überholt betrachtet wird. Wenig Beachtung findet dagegen, d...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Kinzig, Jörg 1962- (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2004
En: Kriminologie - wissenschaftliche und praktische Entwicklungen
Año: 2004, Páginas: [49]-67
Acceso en línea: Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:InC 1.0
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway

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520 |a Forschung und Lehre Cesare Lombrosos werden im deutschsprachigen Raum nach wie vor recht einseitig dargestellt. Ganz im Vordergrund der Rezeption steht die Beschreibung des «delinquente nato», wobei dieses Konzept pauschal als erledigt bzw. überholt betrachtet wird. Wenig Beachtung findet dagegen, dass Lombroso seine Lehre schon zu Lebzeiten erheblich modifiziert hat. Sein umfangreiches kriminalpolitisches Programm ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Der Grund für diese Schieflage scheint bereits im beginnenden 20. Jahrhundert durch einen zu dieser Zeit wachsenden Antisemitismus in Kombination mit Spannungen im deutsch-italienischen Verhältnis gelegt worden zu sein. Ab den 1970er-Jahren hat das Interesse der kriminologischen Forschung, biologische Ursachen der Kriminalitätsentstehung herauszufinden, deutlich zugenommen. Diese aus Nordamerika stammende Entwicklung ist mittlerweile auch in Deutschland angelangt. In jüngster Zeit wird vor allem versucht, mittels bildgebender Verfahren Unterschiede in den Gehirnaktivitäten von Straftätern und gewöhnlichen Menschen nachzuweisen. Darüber hinaus behaupten führende Hirnforscher die Willensfreiheit sei ohnehin eine Illusion. Damit ist die Frage nach einem Übergang von einem Schuld- zu einem Schutzstrafrecht aufgeworfen. Auch hier ist auf Lombroso zu verweisen, der die Strafe ganz pragmatisch aus der Notwendigkeit der Abwehr des Verbrechens abgeleitet hat. In den heutigen kriminalpolitischen Programmen finden sich sowohl präventiv als auch repressiv orientierte Vorschläge Lombrosos. So haben digitalisierte anthropometrische sowie DNA-Analyseverfahren die von Lombroso propagierten Fahndungsmethoden abgelöst. Das Täterprofiling bedient sich ähnlich wie Lombroso einer Vielzahl unterschiedlicher Variablen, um eine Typologie des gesuchten Täters zu entwerfen. Fortentwicklungen in der kriminalbiologischen Fahndung lassen eine präventive Rasterfahndung als möglich erscheinen. Schliesslich wird im repressiven Bereich zunehmend das lebenslange Wegschliessen des nicht therapierbaren Straftäters gefordert. Damit ist eine Figur auferstanden, die fatal an den von Lombroso und Ferri entwickelten «delinquente incorreggibile o delinquente nato» erinnert. 
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