„Projektionsfläche rechtsextremen Gedankenguts“ - zur Dynamik des institutionellen Antiziganismus in der kommunalen Praxisn = „Projection screen for right-wing ideology“ - on the dynamics of institutional Antigypsyism in municipal practice

Mehrere lokale Fallstudien verweisen übereinstimmend darauf, dass sich im Zusammenhang mit der sogenannten EU-Südosterweiterung 2007 europaweit ein neuer Rassismus herausgebildet hat. Dieser neue Rassismus richtete und richtet sich in Deutschland in erster Linie gegen eine als „Armutszuwanderung“ st...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Neuburger, Tobias (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2022
In: ZRex
Jahr: 2022, Band: 2, Heft: 2, Seiten: 215-235
Online-Zugang: Volltext (kostenfrei)
Rechteinformation:CC BY 4.0
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Beschreibung
Zusammenfassung:Mehrere lokale Fallstudien verweisen übereinstimmend darauf, dass sich im Zusammenhang mit der sogenannten EU-Südosterweiterung 2007 europaweit ein neuer Rassismus herausgebildet hat. Dieser neue Rassismus richtete und richtet sich in Deutschland in erster Linie gegen eine als „Armutszuwanderung“ stigmatisierte EU-Migration rumänischer und bulgarischer „Roma“. Obwohl dieser „Armutszuwanderungsdiskurs“ insbesondere in urbanen Räumen wirkt, sind die damit verbundenen Praktiken, Routinen und Strategien kommunaler Akteur:innen im deutschsprachigen Kontext bisher wenig erforscht. An dieses Forschungsdesiderat anknüpfend stellt dieser Beitrag empirische Befunde aus einem Forschungsprojekt über die Mechanismen des institutionellen Antiziganismus in einer westdeutschen Großstadt vor. Im Kern verweisen die Forschungsergebnisse auf völlig unangemessene institutionelle Routinen kommunaler Verwaltungen, während Handlungs- und Ermessensspielräume systematisch zum Nachteil von als „Roma“ gelabelten EU-Migrant:innen ausgelegt werden. Handlungsleitend ist hierbei ein teils versteckter, teils offener antiziganistischer Gefahrendiskurs, wodurch die soziale und rechtliche Teilhabe ungewünschter Newcomer:innen an der Stadtgesellschaft nachhaltig verhindert wird.
As previous local case studies indicate, a new racism has emerged Europe-wide in the context of EU south-east enlargement 2007 especially in the local and municipal sphere. In the German case this new racism is primarily directed against an EU-internal migration of Romanian and Bulgarian „Roma“ stigmatized as „poverty immigration“. Nevertheless, related practices, routines and strategies of municipal actors have hardly been researched so far for the German context. Following up on this desideratum, this article presents empirical findings from a research project on the mechanisms of institutional Antigypsyism in a large West German city. Based on extensive fieldwork the research results refer to inappropriate institutional practices that can be understood as municipal strategies of securitizing and racializing EU migrants labelled as „Roma“.
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 232-235
ISSN:2701-9632
DOI:10.3224/zrex.v2i2.03
Zugangseinschränkungen:Open Access