Kodierfehler oder Manipulation?: Abrechnungsrisiken im DRG-System
Errare human est. Irren ist menschlich. Darum begehen wir alle Fehler, und meist ohne Absicht. Der Jurist nennt diese Fehler nicht-intentional. Es gibt aber auch die Manipulation aus Vorsatz. Prof. Dr. Ralf Kölbel, Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht an der U...
Main Author: | |
---|---|
Contributors: | ; ; |
Format: | Electronic Article |
Language: | German |
Published: |
01.02.2011
|
In: |
Führen und Wirtschaften im Krankenhaus
Year: 2011, Volume: 28, Issue: 2, Pages: 172-177 |
Online Access: |
Volltext (Publisher) |
Check availability: | HBZ Gateway |
Keywords: |
Summary: | Errare human est. Irren ist menschlich. Darum begehen wir alle Fehler, und meist ohne Absicht. Der Jurist nennt diese Fehler nicht-intentional. Es gibt aber auch die Manipulation aus Vorsatz. Prof. Dr. Ralf Kölbel, Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht an der Universität Bielefeld, wirft die Frage auf, ob Kliniken, wenn sie falsch abrechnen, diese Fehler mit oder ohne Intention begehen. Er sieht das Umfeld des Abrechnungsverhaltens der Kliniken als "deliktförderliche Tatgelegenheitsstruktur", denn die Kliniken werden seiner Meinung nach "keineswegs geringgleichwohl aber lückenhaft" kontrolliert. Zudem löse ein Entdecken der Abrechnungsfehler keinerlei Sanktionen aus. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), entgegnet, den Krankenhäusern systematisch strafrechtlich relevantes Handeln zu unterstellen, sei ein weiterer Schritt zur Abschaffung des Aufwandsersatzes an die Krankenhäuser bei ergebnisloser Prüfung. Die Prüfungen seien zwar notwendig, sollteen jedoch in einem fairen Miteinander erfolgen. Nicht jeder Leser dürfte die Argumentation Kölbels teilen, aber es schadet nicht, sie zu kennen. Wir veröffentlichen den Aufsatz "Kodierfehler oder Abrechnungsmanipulation?" und dokumentieren die Stellungnahme Baums sowie die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfraage der sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Dr. Carola Reimann nach den "geplanten Maßnahmen, um den jährlichen Milliardenschaden für die gesetzliche Krankenverischerung durch falsche Klinikabrechnungen künftig zu vermeiden". |
---|