Devianz als Schicksal?: die kriminelle Karriere des Dieter Schulz : mit der Autobiographie von Dieter Schulz

Das Leben von Dieter Schulz, geboren 1941, seine Lebensumstände und seine „Karriere“ bilden den Kern dieser Publikation. Schon der einleitende Nachruf kündet von einem außerordentlichen Leben. Ausgangspunkt ist seine Autobiographie in 42 Kapiteln, zunächst geschrieben während eines 10jährigen Knasta...

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Bibliographic Details
Main Author: Schäfer, Dierk 1944- (Author)
Contributors: Schulz, Dieter (Other)
Format: Electronic/Print Book
Language:German
Published: Tübingen TOBIAS-lib Universitätsbibliothek Tübingen 2021
In: Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie (Band 45)
Year: 2021
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Availability in Tübingen:Present in Tübingen.
IFK: S 162 45
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520 |a Das Leben von Dieter Schulz, geboren 1941, seine Lebensumstände und seine „Karriere“ bilden den Kern dieser Publikation. Schon der einleitende Nachruf kündet von einem außerordentlichen Leben. Ausgangspunkt ist seine Autobiographie in 42 Kapiteln, zunächst geschrieben während eines 10jährigen Knastaufenthaltes und nach Aufforderung fortgeführt bis in die Zeit seines körperlichen Verfalls. Dieses Leben ist spannend. Vergangenheiten werden lebendig, besonders: (1) Das Kriegsende und die Nachkriegswirren bis 1949 in Ostpreußen, die Rote Armee und die Überlebensbedingungen der verbliebenen Deutschen. Das in dieser Zeit gelernte Russisch bildet die Grundlage für seine erfolgreichen Schiebergeschäfte als 10/11-jähriger (!) später in der DDR. (2) Die eher zufällig am 17. Juni 1953 begonnene und spannend erzählte Heimkarriere war bestimmt durch die Unfähigkeit der DDR-Heimerziehung und abenteuerliche Heim-Fluchten. (3) Im Westen, vom Vater abgeschoben, muss er sich durchkämpfen, macht eine erstklassige Ausbildung zum Kellner, bringt es später auch bis zum Inhaber eines Restaurants, doch zuvor bringt ihm der Balkonsturz des schwarzen Liebhabers seiner Frau die erste Zuchthausstrafe ein. (4) Eher zufällig beginnt er danach mit akribisch geplantem Automatenbetrug, hat aber immer wieder Pech mit seinen Helfern, besonders mit seinen Frauen, - das auch fürderhin. (5) Schließlich misslingt ihm – auch wieder eher zufällig – der große Coup: Ein riesiges Drogengeschäft, das er mit selbstgedruckten „Blüten“ bezahlen und dann untertauchen will. Doch ein bewaffneter Banküberfall hat mörderische Folgen. Schulz inszeniert sich gekonnt. Lange ist man geneigt, alles zu glauben. Doch sein Sohn Sascha fügte noch ganz andere und sehr überraschende Aspekte bei und korrigiert damit das saubere Bild vom Verbrecher aus bzw. infolge von unheilvollen Verhältnissen. Doch ein Kämpfer war Schulz davon abgesehen sein Leben lang. Klein, aber oho! Oder im Späteren anders gewendet: Ein Aufstehmännchen. Dieses Leben fordert kriminologische Forschung geradezu heraus. Wie kommt es zu solch langzeitiger Devianz, wie pflanzt sie sich fort? Die Publikation steht im Übrigen in ehrwürdiger Tradition, denn beispielsweise schon der Oberamtmann von Sulz am Neckar, Jacob Georg Schäffer (1745-1814), verortete die sozialen Missstände als Quelle von Kriminalität und wollte daher schon die ganz jungen Kinder der „Janoven“ in Pflegefamilien untergebracht wissen. Dieter Schulz als Person an und für sich ist im Gesamt vieler wendungsreicher Lebensgeschichten nicht evident herausragend. Zwar beschreibt er sein kleines Leben in faszinierender Weise. Doch dies allein hilft alles nichts, wie schon vor langer Zeit August Gottlieb Meißner (1753-1807) formulierte: „Sobald der Inquisit nicht bereits vor seiner Einkerkerung eine wichtige Rolle im Staat gespielt hat, sobald dünkt auch sein übriges Privatleben, es sei so seltsam gewebt, als es immer wolle, den meisten Leuten in der sogenannten feinen und gelehrten Welt viel zu unwichtig, als darauf acht zu haben, und vollends sein Biograph zu werden.“ Warum also ist Schulz dennoch nicht nur für Kriminologen interessant? Die Antwort ist: Er entwirft in und mit seiner Biographie beispielhaft, lehrreich und unterhaltsam ein Sittengemälde seiner Zeit. Zwar fragt er: „War es den Aufwand wert, dieses beschissene Leben vor den Bomben zu retten?“ Seine Antwort lautet aber: „Mein Leben sollte nicht unbedingt als Beispiel dienen, deswegen ist mein Leben lesenswert!“ 
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