RT Book T1 Lebensverlaufsdynamiken junger Haftentlassener: Entwicklung eines empirischen Interaktionsmodells (ZARIA-Schema) zur Analyse von Haftentlassungsverläufen : Teilstudie 2 der Langzeitstudie "Sexualstraftäter in den sozialtherapeutischen Abteilungen des Freistaates Sachsen" T2 Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht Kriminologische Forschungsberichte JF Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht A1 Wienhausen-Knezevic, Elke LA German PP Berlin PB Duncker & Humblot YR 2020 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1737971135 AB In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatten die Studien zum Abbruch krimineller Karrieren Hochkonjunktur. Gleichwohl gibt es bislang nur wenige Untersuchungen, die auf Abbruchs- und Fortführungsprozesse aus einer Lebenslauf- sowie Agency-theoretischen Perspektive eingehen. In den meisten Studien, die sich mit der Entwicklung normkonformen Verhaltens von Straftätern befassen, wird das dynamische Wechselspiel von individual-psychologischen und sozial-strukturellen Einflüssen als ausschlaggebend für das Beenden der kriminellen Laufbahn und damit für den Desistance-Prozess hervorgehoben. Der vorliegende Band greift diesen Konsens auf und illustriert anhand eines empirischen Interaktionsmodells die Prozesse, unter denen es zu einer Stabilisierung oder Destabilisierung normkonformen Verhaltens kommt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen indes nicht Daten offizieller Desistance – wie dies üblicherweise in der klassischen quantitativen Rückfallforschung der Fall ist – sondern Prozesse der Verhaltensänderung im Sinne einer behavioral desistance. Hierbei werden nicht nur brüchige Übergangskonstellationen von Probanden, die nach einer Wiederinhaftierung erneut in Haft interviewt wurden, sondern auch vermeintlich erfolgreich bewältigte Übergänge von der Jugendstrafanstalt in die Freiheit in den Blick genommen. Daher sind sowohl Chancen- als auch Risikoverläufe der Befragten gleichermaßen von Interesse für die vorliegende Studie. Diese Risikoverläufe müssen indes nicht unmittelbar mit neuen Straftaten in Zusammenhang stehen, auch wenn positive Entwicklungsprozesse in diesen Fällen massiv gefährdet sind. In einem mehrstufigen Auswertungsprozess wird anhand der empirischen Ergebnisse aufgezeigt, dass der Abbruchs-, aber auch der Fortführungsprozess der kriminellen Laufbahn aus einem komplexen, dynamischen Zusammenspiel von fünf Kernkategorien besteht. Diese herausgearbeiteten Kategorien wurden zu einem Interaktionsmodell, dem sogenannten ZARIA-Schema, zusammengefasst. NO "Die vorliegende Arbeit wurde im Jahr 2016 von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg als Dissertation angenommen und ist auf dem Stand von 2016 für den Druck überarbeitet worden." - Danksagung (Seite [VII]) K1 Hochschulschrift K1 Jugendlicher Täter : Sexualtäter : Gewalttäter : Strafentlassener : Lebensbedingungen : Soziale Situation : Handlungskompetenz : Verhaltensmodifikation K1 Sachsen : Sexualtäter : Strafentlassener : Langzeittherapie : Langfristige Analyse DO 10.30709/978-3-86113-282-0