"Wäre ich frontal damit konfrontiert gewesen, hätte ich das nicht ausgehalten!" – Vergewaltigung und Sucht

In den letzten Jahrzehnten gab es in Bezug auf sexualisierte Gewalt, insbesondere in der Kindheit, eine Vielzahl von Veränderungen, um Opfer zu unterstützen und Gewalt zu verhindern. Dazu gehören der Aufbau von Fachberatungsstellen, Reformen des Sexualstrafrechts und Aktionsprogramme der Bundesregie...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Heynen, Susanne (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2005
En: Zeitschrift für Psychotraumatologie und psychologische Medizin
Año: 2005, Volumen: 3, Número: 3, Páginas: 43-56
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Gargar...
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
Palabras clave:
Descripción
Sumario:In den letzten Jahrzehnten gab es in Bezug auf sexualisierte Gewalt, insbesondere in der Kindheit, eine Vielzahl von Veränderungen, um Opfer zu unterstützen und Gewalt zu verhindern. Dazu gehören der Aufbau von Fachberatungsstellen, Reformen des Sexualstrafrechts und Aktionsprogramme der Bundesregierung zu Gewalt an Frauen und Kindern. Daneben wird das Wissen über Traumatisierungsprozesse und die Bewältigung von Traumafolgen, insbesondere nach sexualisierter Gewalt, immer umfassender, so dass entsprechend qualifizierte Hilfen und Therapien zunehmen. Bisher wenig Aufmerksamkeit erhält die Bedeutung von Drogen und Alkohol als Risikofaktor im Kontext einer Vergewaltigung und als Strategie zur Bewältigung entsprechender posttraumatischer Belastungen.Der Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang von sexualisierter Gewalt und Suchtmittelkonsum. Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand und von einer eigenen Untersuchung zur Bedeutung subjektiver Theorien für Bewältigungsprozesse nach einer Vergewaltigung (Heynen, 2000) wird gezeigt, dass es sich bei sexueller Traumatisierung und Suchtmittelkonsum um wechselseitige Risikofaktoren handelt, Alkohol und Drogen bei der Bewältigung posttraumatischer Belastungen als Form der Selbstmedikation eine subjektiv hohe und existenzielle Bedeutung haben können, dies nicht zwangsläufig zu einer therapiebedürftigen Abhängigkeit führt und in der Suchttherapie vergewaltigter und drogenabhängiger Frauen Erkenntnisse der Frauenberatung nach sexualisierter Gewalt und der Psychotraumatologie berücksichtigt werden müssen.Der Beitrag endet mit Schlussfolgerungen für die professionelle Unterstützung von drogenabhängigen Vergewaltigungsopfern.
ISSN:1611-9568