RT Article T1 Selbstverbrennungen bei Kurden: Lebenswege und persönliche Erklärungsmodelle JF Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, psychologische Medizin VO 5 IS 1 SP 61 OP 73 A1 Mayer, Elisabeth LA German YR 2007 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1735410268 AB In den Jahren 1993 und 1998 wurde in den deutschen Medien gehäuft über Kurden aus der Türkei berichtet, die sich im Exil an öffentlichen Plätzen selbst angezündet haben. Diese Meldungen lenkten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Situation des kurdischen Volkes in der Türkei. In der vorliegenden qualitativen Studie wurden biographische Aspekte und die subjektiven Motive von vier Betroffenen erfragt, die sich im Jahre 1998 im Exil selbst verbrannt und dies überlebten haben. Die Datenauswertung wurde auf Basis der ‚grounded theory’ nach Strauss und Corbin (1996) durchgeführt. Als Hauptmotiv gaben die Interviewpartner an, dass sie mit der Selbstverbrennung eine Botschaft an die Welt senden wollten. Eine suizidale Absicht scheint hierbei denkbar, steht aber nicht im Vordergrund. Vielmehr hatten auch politische Faktoren Einfluss auf das Verhalten der Betroffenen und ließen sie zu einer solch extremen Form des Protestes greifen. Vor allem durch die Unterdrückung in der Heimat, aber auch durch die Flucht und die Situation im Exil, waren die Lebenswege der Betroffenen durch viele traumatische Erlebnisse gezeichnet. Psychische und politische Faktoren hatten gleichermaßen Einfluss auf das Verhalten der Betroffenen und bedingten sich mitunter gegenseitig. K1 Selbstverbrennung K1 Kurden K1 Selbstverletzendes Verhalten K1 Suizid K1 Traumatisierung K1 Self burning K1 Kurdish people K1 Suicide K1 Traumatisation