RT Article T1 Psychopathie, antisoziale Persönlichkeitsstörung und Sexualdelinquenz JF Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie VO 12 IS 3 SP 199 OP 206 A1 Briken, Peer 1969- A1 Tozdan, Safiye 1987- LA English YR 2018 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1668740672 AB Psychopathie gilt als Unterform der antisozialen Persönlichkeitsstörung und umfasst u.a. manipulatives Verhalten, egozentrische und überhebliche Charakterzüge, Risikoverhalten sowie mangelnde Empathie. Empirische Ergebnisse zur Prävalenz zu Psychopathie und antisozialer Persönlichkeitsstörung unter Straftätern variieren stark in Abhängigkeit vom Studiendesign und der Stichprobenzusammensetzung. Straftäter, die sowohl Gewalt- als auch Sexualstraftaten begangen haben, scheinen mit höherer Wahrscheinlichkeit antisoziale Eigenschaften zu haben als Straftäter, die nur durch Gewalt- oder nur Sexualstraftaten auffällig geworden sind. Im Kontext von Schuldfähigkeit und Kriminalprognose bei Sexualstraftätern werden antisoziale und psychopathische Eigenschaften als prognostisch negativ beurteilt. Viele Studienergebnisse – wenngleich auch nicht alle – weisen zudem darauf hin, dass die Kombination von psychopathischen Eigenschaften und sexueller Devianz (d.h. z.B. auch einer paraphilen Störung wie sexuellem Sadismus) bei Sexualstraftätern eine besonders hohe Rückfallwahrscheinlichkeit bedingen kann. Aufgrund der interpersonellen Besonderheiten (u.a. dominantes, provokatives Verhalten, übersteigertes Selbstwertgefühl) gestaltet sich die Behandlung von Sexualstraftätern mit antisozialen und psychopathischen Zügen oftmals schwierig. Die regelmäßige Supervision des Therapeuten ist daher unerlässlich, um einer schädlichen Beziehungsdynamik oder einer verzerrten Wahrnehmung des Therapeuten entgegenzuwirken. K1 Antisozialität K1 Paraphilie K1 Sexuelle Devianz K1 Sexualstraftäter K1 Risikoeinschätzung K1 Sexualdelinquenz K1 Rückfallwahrscheinlichkeit DO 10.1007/s11757-018-0482-3