Zweispurigkeit und Vertrauensschutz: das Recht der Sicherungsverwahrung zwischen Sicherheit und rechtsstaatlichem Vertrauensschutzgebot

Nachdem der EGMR die rückwirkende Aufhebung der zehnjährigen Höchstfrist bei Sicherungsverwahrung für konventionswidrig erklärte, erblickte auch das BVerfG in den Rückwirkungsfällen einen Verstoß gegen das allgemeine Vertrauensschutzgebot. Diesem Paukenschlag ist der Gesetzgeber gefolgt und hat die...

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Bibliographic Details
Main Author: Werndl, Monika Johanna (Author)
Contributors: Universität Augsburg (Degree granting institution)
Format: Electronic Book
Language:German
Published: Baden-Baden Nomos Verlagsgesellschaft 2019
In: Schriften zur Kriminologie (Band 11)
Edition:1. Auflage
Online Access: Volltext (lizenzpflichtig)
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Description
Summary:Nachdem der EGMR die rückwirkende Aufhebung der zehnjährigen Höchstfrist bei Sicherungsverwahrung für konventionswidrig erklärte, erblickte auch das BVerfG in den Rückwirkungsfällen einen Verstoß gegen das allgemeine Vertrauensschutzgebot. Diesem Paukenschlag ist der Gesetzgeber gefolgt und hat die Sicherungsverwahrung mit Wirkung zum 1. Juni 2013 umgestaltet. Die strengen Voraussetzungen, die das BVerfG zur ausnahmsweisen Fortgeltung der Rückwirkungsfälle aufgestellt hat, wurden in Übergangsrecht transformiert. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Werk die aktuelle Rechtslage, wobei die „Altfallregelungen“ im Zentrum stehen. Dazu wird das reformierte Recht zunächst auf seine Spurentauglichkeit untersucht. Darauf aufbauend wird die Anwendbarkeit von Art. 103 Abs. 2 GG diskutiert und dem allgemeinen Vertrauensschutzgebot gegenübergestellt. Die Autorin spricht sich für eine Streichung des Übergangsrechts sowie eine Abschaffung der nachträglichen Sicherungsverwahrung und des ThUG aus.
After the ECHR declared the extension of preventive detention beyond the ten year maximum period in breach of the Convention, the Constitutional Court recognised the incompatibility of retrospective measures with the doctrine of legitimate expectation. This prompted a reform of the law with effect from 1 June 2013, and the requirements of the Constitutional Court, under which retrospective preventive detention can be continued in exceptional cases, to be made transitional law. Here, the author assesses the legal situation today, thereby focusing on the exceptional cases subject to the “grandfather clause” and the compatibility of the reformed law with the German two-track system. The applicability of art. 103 (2) Basic Law is examined first independently and then in relation to the doctrine of legitimate expectation. Lastly, a case is made for the abolition of the transitional law as well as the end of retrospective preventive detention and the Therapeutic Confinement Act (ThUG).
Item Description:Gesehen am 29.03.2019
Physical Description:1 Online-Ressource (468 Seiten)
ISBN:9783845294339
DOI:10.5771/9783845294339