Das Rechtskundepaket: Rechtskunde-Projektwochen an Berliner Schulen; Dokumentation eines Präventions- und Bildungsprojekts

Das von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt entwickelte Konzept „Rechtskundepaket - Recht aufschlussreich“ konnte sich im Rahmen seiner nunmehr über 10-jährigen Laufzeit als gelungenes Beispiel von Gewaltpräventionsarbeit an Schulen beweisen. Gewalt - Jugendgewalt und -kriminalität - hat vielsc...

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Bibliographic Details
Corporate Author: Berlin, Landeskommission gegen Gewalt (Issuing body)
Contributors: Kreienbaum, Claudia ; Berlin Landeskommission gegen Gewalt
Format: Electronic Book
Language:German
Published: Berlin Landeskommission Berlin gegen Gewalt 2013
In: Berliner Forum Gewaltprävention (50)
Online Access: Volltext (Resolving-System)
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Volltext (kostenfrei)
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Summary:Das von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt entwickelte Konzept „Rechtskundepaket - Recht aufschlussreich“ konnte sich im Rahmen seiner nunmehr über 10-jährigen Laufzeit als gelungenes Beispiel von Gewaltpräventionsarbeit an Schulen beweisen. Gewalt - Jugendgewalt und -kriminalität - hat vielschichtige Ursachen, die in familiären, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Feldern begründet sind. Gewaltprävention muss daher als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Bedingungsfaktoren für Gewalt können nur dann wirksam bekämpft werden, wenn die unterschiedlichen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, Organisationen sowie Akteurinnen und Akteure koordiniert zusammenwirken. Bei der Prävention von Jugendgewalt kommt neben dem Elternhaus insbesondere der Schule als Einrichtung mit Erziehungs- und Bildungsauftrag eine zentrale Rolle zu. Im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe sind aber auch weitere Institutionen, wie z.B. Jugendhilfe, Polizei, Justiz in der Verantwortung, mitzuwirken, die Chancen der Prävention von Jugendgewalt in der Schule zu nutzen, frühzeitig Risiken wahrzunehmen und rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen kooperativ entgegenzusteuern. Das Rechtskundepaket setzt an dieser Stelle an: Es ist als Kooperationsprojekt der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, des Polizeipräsidenten in Berlin, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz eine Präventionsveranstaltung und eine Bildungsveranstaltung zugleich. Das Projekt verknüpft die Aufgaben der unterschiedlichen - für die Prävention von Jugendgewalt betroffenen - Berufsgruppen und bindet sie mit ein. Die Projektwochen für Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen enthalten einen kompakten Rechtskundeunterricht, insbesondere die Vermittlung von Grundlagen des Jugendstrafrechts anhand eines jugendtypischen Sachverhalts, eine Anti-Gewalt-Veranstaltung mit praktischen Übungen durch Präventionsbeauftragte der Polizei sowie eine nachgestellte Gerichtsverhandlung zum Mitmachen im „echten“ Gerichtssaal mit „echten“ Akteurinnen und Akteuren. Die Programmagentur Rechtskundepaket bei der Stiftung SPI führt nunmehr seit fünf Jahren landesweit jährlich etwa 50 Projektwochen durch. Im September 2013 konnte sie die 250. Projektwoche feiern. Insgesamt wirken 64 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, 54 Jugendgerichtshelferinnen und Jugendgerichtshelfer, 49 Richterinnen und Richter, 56 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte und 42 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte mit. Diese Veröffentlichung möchte einer interessierten Öffentlichkeit die Geschichte der Konzeptentwicklung und des Curriculums, die Abläufe der Konzeptumsetzung durch die Programmagentur Rechtskundepaket, die beispielhafte Durchführung einer Rechtskunde-Projektwoche und die Besonderheiten der Umsetzung in den 12 Berliner Bezirken zugänglich machen sowie den am Projekt beteiligten Berufsgruppen die Gelegenheit geben, Ihre Erfahrungen mitzuteilen. Dies möge manche Verwaltung, Institution oder Organisation dazu ermutigen, über die eigene Zuständigkeit hinweg zu schauen, um neue Wege der Kooperation mit anderen für ein gemeinsames Ziel der Gewaltprävention zu gehen.
Physical Description:1 Online-Ressource (80 Seiten)
DOI:10.15496/publikation-7156