RT Article T1 Wie Jugendliche auf miterlebte Situationen sexueller Gewalt reagieren. Bystander-Verhalten als möglicher Ansatzpunkt für Prävention?Stefan Hofherr und Heinz Kindler JF Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation VO 38 IS 2 SP 171 OP 190 A1 Hofherr, Stefan A1 Kindler, Heinz 1963- LA German YR 2018 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1649771126 AB Im Forschungsprojekt wurden im Schuljahr 2015/2016 4.334 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe sowie deren Schulleitungen aus 128 Schulen in vier Bundesländern befragt. 86 % der Jugendlichen haben in den vergangen drei Jahren von sexuellen Gewalterfahrungen von Mitschülerinnen und Mitschülern erfahren. Die meisten Jugendlichen haben angegeben, anderen Jugendlichen geholfen zu haben, die meist verbalen Belästigungen und deutlich seltener sexuellen Übergriffen mit Körperkontakt ausgesetzt waren: Am häufigsten wurde Außenstehenden von den Situationen berichtet. Ebenfalls häufige Reaktionen waren die Konfrontation mit dem Täter bzw. der Täterin sowie das Sprechen mit der betroffenen Person. Allerdings hat eine substanzielle Minderheit der Jugendlichen - insbesondere Jungen - auch berichtet, keine Hilfe geleistet zu haben. Logistische Regressionsmodelle zeigen, dass Jugendliche vor allem dann Hilfe geleistet haben, wenn die Übergriffe durch andere Jugendliche begangen wurden, die Jugendlichen selbst von sexueller Gewalt betroffen waren und in der Schule umfassender über das Thema sexuelle Gewalt informiert wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Beschäftigung mit dem Thema sexuelle Gewalt in der Schule das Bystander-Verhalten von Jugendlichen verbessern, und dadurch einen Beitrag zur Prävention sexueller Gewalt leisten könnte. K1 Sexuelle Gewalt K1 Schule K1 Zeugen K1 Eingreifen K1 Prävention