RT Article T1 Kriminologischer Beitrag: was Opfer über den Opferbegriff denken JF Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie VO 12 IS 3 SP 285 OP 287 A1 Treibel, Angelika 1963- LA German YR 2018 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1649041470 AB Das Strafrecht unterscheidet „Täter“ und „Opfer“ und ordnet diese Rollen eindeutig zu. Dem Täter soll Strafe zuteilwerden, dem Opfer Hilfe. Betrachtet man die Opfer-Täter-Dichotomie vereinfacht als Gut-Böse-Schema, erscheint es verwunderlich, dass der Opferbegriff mit negativen Implikationen belastet ist. Dies mag auch von der religiösen Besetzung des Begriffs herrühren. Erschreckend ist, dass der Begriff des „Opfers“ sich unter Jugendlichen als Schimpfwort etabliert hat: In diesem Kontext drückt er die Abwertung aus, die einem Menschen widerfahren kann, wenn er als „schwach“ betrachtet wird. Wegen der negativen Einfärbung des Begriffs wird er häufig explizit vermieden. „Geschädigte“, „Verletzte“ oder „Überlebende“ ersetzen den Opferbegriff. Dessen ungeachtet ist „das Opfer“ in der juristischen Fachsprache und in der Alltagssprache fest verankert. In einem aktuellen Beitrag von Fohring (2018) geht es um die Auseinandersetzung mit der Frage, wie der Opferbegriff von Menschen bewertet und empfunden wird, die selbst Opfer wurden. NO siehe auch: "Fohring, Stephanie, What's in a word? in "International Review of Victimology", Vol. 24.2018, S.151-164 K1 Verbrechensopfer : Rolleneinnahme : Konnotation K1 Opfer K1 Opferbegriff K1 Fohring, Stephanie K1 Victimization K1 Labelling K1 Stigma DO 10.1007/s11757-018-0481-4