RT Article T1 Die Territorialität der Outlaw Motorcycle Clubs. Eine empirische Studie schweizerischer Motorradgruppen JF Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform VO 82 IS 5 SP 320 OP 339 A1 Zimmerli, Stefan LA German YR 1999 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1640134638 AB Der Beitrag stellt eine Studie schweizerischer Motorradgruppen vor, deren empirische Grundlage vom Autor in einer qualitativen Feldforschung ermittelt wurde. Als Resultat dieser Bemühungen präsentiert sich mit der Territorialität der Outlaw Motorcycle Clubs ein Interaktionsmuster schweizerischer Motorradgruppen, in dessen Mittelpunkt ein Clubwesen nach US-amerikanischem Vorbild steht. Diese Clubform charakterisiert sich durch eine standardisierte Organisationsstruktur, spezifische Aktivitäten, eine besondere Wertorientierung sowie ein typisches äußeres Erscheinungsbild seiner Mitglieder. Untereinander sind die schweizerischen Outlaw Motorcycle Clubs in einem System sog. Territorialität organisiert: Territorialität bezeichnet durch Hierarchien geprägte, weitgehend formalisierte Interaktionen zwischen Motorradgruppen, welche informell, jedoch mit bindender Wirkung für die Akteure die Frage klären, welche Gruppen mit besagten Eigenschaften ausgestattet als Outlaw Motorcycle Club existieren dürfen. Dabei werden bisweilen Verhaltenserwartungen staatlicher (Straf-)Rechtsnormen verletzt. Für eine theoretische Diskussion dieses Phänomens bietet sich mit der kriminellen Organisation des Strafgesetzbuches eine Rechtsfigur an, die insbesondere von nordamerikanischen Strafverfolgungsbehörden für die Erfassung jener Clubs vorgeschlagen wird. K1 Rocker