Wer nimmt denn im Gefängnis Drogen?: Prävalenz und individuelle Prädiktoren des Suchtmittelkonsums im Justizvollzug

Drogenkonsum in Haft steht nicht nur dem Sicherheitsauftrag und dem Resozialisierungsziel des Strafvollzugs entgegen, sondern geht auch mit gesundheitlichen Risiken für die konsumierenden Inhaftierten einher. Für den Justizvollzug ist es aus diesen Gründen hilfreich zu wissen, welche Gefangenen ein...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Häßler, Ulrike (Autor)
Otros Autores: Suhling, Stefan
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2017
En: Bewährungshilfe
Año: 2017, Volumen: 64, Número: 1, Páginas: 17-33
Acceso en línea: Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:InC 1.0
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Sumario:Drogenkonsum in Haft steht nicht nur dem Sicherheitsauftrag und dem Resozialisierungsziel des Strafvollzugs entgegen, sondern geht auch mit gesundheitlichen Risiken für die konsumierenden Inhaftierten einher. Für den Justizvollzug ist es aus diesen Gründen hilfreich zu wissen, welche Gefangenen ein erhöhtes Konsumrisiko in Haft haben. Empirische Studien zu dieser Frage gibt es allerdings kaum. In der vorliegenden Studie wurde anhand einer Zufallsstichprobe von 461 Gefangenen in niedersächsischen Justizvollzugsanstalten das Ausmaß der Suchtmittelbelastung vor und während der Haft untersucht. Ungefähr 30% der Befragten gaben an, während des aktuellen Aufenthalts im Strafvollzug irgendeine Droge konsumiert zu haben. Mittels logistischer Regressionen wurde geprüft, welche individuellen Merkmale die Wahrscheinlichkeit des Konsums in der „geschützten Umgebung" Strafvollzug erhöhen. Als bedeutsame Prädiktoren erwiesen sich der Marihuanakonsum vor der Haft sowie ein Abhängigkeitsgefühl von Methadon zum Zeitpunkt der Befragung. Gefangene mit Freiheitsstrafen zwischen einem und drei Jahren und solche mit Vorstrafen konsumierten ebenfalls mit höherer Wahrscheinlichkeit als Gefangene mit kürzeren oder längeren Freiheitsstrafen bzw. ohne Vorstrafen. Drogenbedingte Entzugserscheinungen erhöhen das Risiko innervollzuglichen Drogenkonsums.
Notas:Literaturverzeichnis: Seite 32-33
ISSN:0405-6779
DOI:10.15496/publikation-102962