Gefangenenraten im internationalen und nationalen Vergleich

Gefangenenraten werden häufig als Indikator der Punitivität in einer Gesellschaft gewertet. Sie variierten 2015 in Europa zwischen 45-71 pro 100.000 Einwohner in den skandinavischen Ländern und mehr als 200 bis zu 445 in einigen osteuropäischen Ländern, insbesondere Russland. In den letzten 25 Jahre...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Dünkel, Frieder (VerfasserIn)
Beteiligte: Geng, Bernd ; Harrendorf, Stefan
Medienart: Elektronisch/Druck Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2016
In: Bewährungshilfe
Jahr: 2016, Band: 63, Heft: 2, Seiten: 178-200
Online Zugang: Volltext (kostenfrei)
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Rechteinformation:InC 1.0
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Bestand in Tübingen:In Tübingen vorhanden.
IFK: In: Z 19
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Beschreibung
Zusammenfassung:Gefangenenraten werden häufig als Indikator der Punitivität in einer Gesellschaft gewertet. Sie variierten 2015 in Europa zwischen 45-71 pro 100.000 Einwohner in den skandinavischen Ländern und mehr als 200 bis zu 445 in einigen osteuropäischen Ländern, insbesondere Russland. In den letzten 25 Jahren gab es teilweise entgegengesetzte Entwicklungen. Deutlichen Anstiegen in etlichen west- und auch osteuropäischen Ländern steht ein Rückgang oder eine stabile Entwicklung in ebenso vielen anderen Ländern gegenüber. Der Beitrag erörtert einige Erklärungsansätze, die vor allem mit der Entwicklung der kriminalpolitischen Orientierung (Verschärfung von Strafgesetzen, der Strafzumessung etc.) zusammenhängen, ggf. aber auch auf gesamtgesellschaftlichen und politikwissenschaftlichen Faktoren beruhen können. Der skandinavische Exzeptionalismus findet sich in Teilen auch in anderen Ländern. Bemerkenswert ist der aktuelle drastische Rückgang von Gefangenenraten in Russland. Perspektiven der weiteren Entwicklung können in einer moderaten Kriminalpolitik skandinavischer, aber auch deutscher Prägung gesehen werden, die auf Front-door- (vermehrte Anwendung von Alternativen zur Freiheitsstrafe sowie Absenkung des Strafmaßes) wie auch Back-door-Strategen (vermehrte und frühzeitigere bedingte Entlassung) setzt.
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 198-200
Beschreibung:Illustrationen
ISSN:0405-6779
DOI:10.15496/publikation-77540