Die "lebende Materie" der neurowissenschaftlichen Verbrechensforschung = The "living matter" of neuroscientific crime research

"Der Essay möchte die aktuelle Suche nach dem typischen 'Verbrechergehirn' kritisch hinterfragen. Die Zukunftsversion einiger Neurowissenschaftler ist es, nahezu jedem (potenziellen) Straftäter ins Gehirn zu blicken, denn dort wird der eigentliche Tatort vermutet. Damit geht eine Fund...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Brendgen, Tobias (Autor)
Tipo de documento: Electrónico Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2010
En:In: Psychologie und Gesellschaftskritik 34(2010), 3, Seite 99-111
Acceso en línea: Volltext (kostenfrei)
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
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Descripción
Sumario:"Der Essay möchte die aktuelle Suche nach dem typischen 'Verbrechergehirn' kritisch hinterfragen. Die Zukunftsversion einiger Neurowissenschaftler ist es, nahezu jedem (potenziellen) Straftäter ins Gehirn zu blicken, denn dort wird der eigentliche Tatort vermutet. Damit geht eine Fundamentalkritik am Schuldstrafrecht einher, die in ihrem Kern eine Abschaffung des Konzeptes der Schuld und des freien Willens zu Gunsten einer Biologisierung des Strafrechts fordert. Der einstmals schuldige Straftäter wird zum Sklaven seines Körpers degradiert. Aus einem konstruktivistischen Ansatz heraus soll hier ein momentan boomendes Körperbild auf seine historischen Bedingungen hinterfragt werden. Kann es sein, dass in einer logisch-kausalen Verbrechenserklärung der alte Mythos vom Bösen als Abweichung der Norm belebt wird?" (Autorenreferat)