Die Zivilisierung staatlicher Gewalt: eine Theorie der modernen Strafrechtsentwicklung = Civilization of governmental power: a theory of modern development of penal law

Der Aufsatz befaßt sich mit den theoretischen Grundlagen der Entwicklung des modernen Strafrechts. Die Monopolisierung legitimer Gewalt beim Staat in komplexeren Gesellschaften hebt die private Rache auf. In modernen Gesellschaften besteht eine doppelte institutionelle Sicherung des Gewaltmonopols:...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Eder, Klaus (Autor)
Tipo de documento: Electrónico Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 1986
En:In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft (1986), 27, Seite 232-262
Acceso en línea: Volltext (kostenfrei)
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
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Descripción
Sumario:Der Aufsatz befaßt sich mit den theoretischen Grundlagen der Entwicklung des modernen Strafrechts. Die Monopolisierung legitimer Gewalt beim Staat in komplexeren Gesellschaften hebt die private Rache auf. In modernen Gesellschaften besteht eine doppelte institutionelle Sicherung des Gewaltmonopols: die Positivierung des Rechts und die demokratische Kontrolle der Gesetzgebung. Der Institutionalisierung des modernen Strafrechts liegt eine universalistische Moral zugrunde, die in Europa während der Aufklärung entstanden ist. Institutionalisierung bedeutet immer eine selektive Realisierung von Werten und Normen. Über diese Selektivität wird seit der Aufklärung diskursiv entschieden, d.h. in einem institutionellen Lernprozeß. Dies ist die Rationalitätsstruktur des modernen Strafrechts. Diskursive Rationalität ist die Grundlage einer Zivilisierung der Gewalt, weil sie ein Entmündigungsverbot und strafprozessuale Grundrechte des Täters impliziert: das Dialogpostulat in der Aushandlung des