Sexuelle Mißbraucher: Täter im Spektrum der Normalität = Sexual abusers: offenders in the spectrum of normality

Die Forschung über die Täterschaft im Bereich des sexuellen Mißbrauchs kommt übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß es keine einheitliche Täterpersönlichkeit gibt. Trotz eindeutiger Hinweise auf gesellschaftsstrukturelle Faktoren in der Verursachung von sexueller Gewalt, vor allem auf das gültige Männ...

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Main Author: Heiliger, Anita (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 1996
In:In: Psychologie und Gesellschaftskritik 20(1996), 1/2, Seite 29-42
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Check availability: HBZ Gateway
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Description
Summary:Die Forschung über die Täterschaft im Bereich des sexuellen Mißbrauchs kommt übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß es keine einheitliche Täterpersönlichkeit gibt. Trotz eindeutiger Hinweise auf gesellschaftsstrukturelle Faktoren in der Verursachung von sexueller Gewalt, vor allem auf das gültige Männlichkeitskonzept und die Geschlechterhierarchie, wird in Forschung und Justiz immer wieder mit Blick auf Behandlungsprogramme und Bemühungen zur Sekundärprävention versucht, spezifische Merkmale von Tätern herauszuarbeiten. Auf diesem Hintergrund arbeitet die Autorin den Zusammenhang zwischen den in Gerichtsverfahren, Medien und auch wissenschaftlichen Arbeiten aufzufindenden Mythos über den sexuellen Mißbraucher und den von den Tätern selbst geäußerten Selbstrechtfertigungen heraus und setzt sich mit alternativen Erklärungsansätzen des sexuellen Mißbrauchs auseinander. Abschließend wird festgestellt, daß es unter primär- und sekundärpräventiven Aspekten nur darum gehen kann, generell di