Zusammenfassung: | 'Der Aufsatz untersucht Vernehmungsverhalten und stigmatisierende Attributionen von Polizeibeamten aus der Sicht jugendlicher Tatverdächtiger. Die Leitfragen sind: (1) Ergeben sich aus den Wahrnehmungen der Tatverdächtigen Hinweise auf selektive Kontrollreaktionen und Stigmatisierungen durch die Polizeibeamten; (2) zeigen sich mögliche Auswirkungen der polizeilichen Vernehmung auf Selbstdefinition bzw. Selbstattributionen der Jugendlichen, wie sie die Etikettierungstheorie annimmt; (3) kann Diversion potentielle Stigmatisierungsfolgen der polizeilichen Ermittlungstätigkeit auffangen. Die Befunde zeigen, daß die wahrgenommenen Kontrollreaktionen mit der Deliktschwere, mit früherer Auffälligkeit, aber auch mit sozio-demographischen Merkmalen der Tatverdächtigen variieren. Es läßt sich ein relativ schwacher, aber stabiler Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen Stigmatisierung durch Polizeibeamte und der Selbstattribution der Jugendlichen nachweisen, jedoch sind einer kausalen Interp
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