RT Article T1 Die Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlung von Sexualstraftätern nach Entlassung aus dem Strafvollzug JF Zeitschrift für klinische Psychologie und Psychotherapie VO 46 IS 1 SP 42 OP 52 A1 Keßler, Achim A1 Rettenberger, Martin 1980- LA German YR 2017 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1582309914 AB Das zentrale Wirkkriterium forensischer Psychotherapie besteht in der Verringerung des Rückfallrisikos hinsichtlich neuerlicher Straftaten. In der vorliegenden Studie wurde die in Hessen dezentral organisierte psychotherapeutische Versorgung von Personen, die aufgrund sexuell motivierter Straftaten verurteilt wurden, evaluiert. Methoden: Hierfür wurden psychotherapeutisch behandelte Probanden (n = 134) mit psychotherapeutisch nicht behandelten Probanden (n = 134) hinsichtlich der Rückfälligkeit verglichen, wobei die Vergleichbarkeit beider Gruppen mittels eines Matching-Verfahrens bezüglich rückfallrisikorelevanter Merkmale sichergestellt wurde. Der Behandlungserfolg wurde mit Hilfe zweier Rückfalldatenquellen überprüft: Erneut eingegangene Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft sowie Wiederverurteilung und erneute Eintragung im Bundeszentralregister (BZR). Ergebnisse: Behandelte Probanden wiesen hinsichtlich allgemein gewalttätiger und sexuell motivierter Rückfälle signifikant niedrigere Anzeigeraten auf (14.2 % bzw. 9.7 %) als die unbehandelten Vergleichsprobanden (26.9 % bzw. 19.4 %), wobei bei den übrigen Rückfallkriterien die Signifikanzgrenze nicht erreicht wurde. Diskussion: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie verdeutlichen, dass auch eine dezentral organisierte Versorgungsstruktur grundsätzlich geeignet ist, zur Verhinderung von Rückfällen von entlassenen Sexualstraftätern beizutragen. K1 Sexualstraftäter K1 Behandlung K1 Evaluation K1 Rückfälligkeit K1 Behandlungswirksamkeit K1 Sexual offender K1 Treatment K1 Treatment effectiveness K1 Sexualtäter DO 10.1026/1616-3443/a000401