Freizeitaktivitäten, Resilienz und psychische Gesundheit von Jugendlichen

Fragestellung: Bislang ist unzureichend geklärt, welche Faktoren in unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Jugendalters zur Resilienzförderung entscheidend beitragen können. Die vorliegende Studie untersucht u. a. die Bedeutung außerschulischer Aktivitäten auf die Resilienz. Methode: Die Untersuch...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Karpinski, Norbert (Autor)
Otros Autores: Popal, Narges ; Plück, Julia
Tipo de documento: Electrónico Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2017
En: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Año: 2017, Volumen: 45, Número: 1, Páginas: 42-48
Acceso en línea: Volltext (Verlag)
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Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
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Sumario:Fragestellung: Bislang ist unzureichend geklärt, welche Faktoren in unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Jugendalters zur Resilienzförderung entscheidend beitragen können. Die vorliegende Studie untersucht u. a. die Bedeutung außerschulischer Aktivitäten auf die Resilienz. Methode: Die Untersuchungsstichprobe umfasst 413 Jugendliche (w = 214) im Alter von 11 bis 19 Jahren (M = 14.8), die aktuell von persönlichen Problemen (Stimmungslage, Konzentrationsschwächen, Verhalten im Umgang mit anderen) berichten. Die Wirkung von außerschulischen Freizeitaktivitäten auf die Resilienz (erfasst mit dem RS25) wurde anhand von linearen (hierarchischen) Regressionsmodellen analysiert. Neben den außerschulischen Aktivitäten (Sport, Hobbys, Mitgliedschaft in Organisationen, häusliche Pflichten) wurden die Subskalen des SDQ (Strengths and Difficulties Questionnaire) und die besuchte Schulform der Jugendlichen berücksichtigt. Aufgrund von Varianzinhomogenität bei den Werten der abhängigen Variablen (RS25-Gesamtwert) wurden zwei unterschiedliche Modelle (Modell_A: Real- u. Gymnasialschüler; Modell_B: Hauptschüler) spezifiziert. Ergebnisse: Die beiden Modelle haben mit R = .516 (Modell_A) und R = .643 eine zufriedenstellende Varianzaufklärung. Bei beiden Modellen ergeben sich signifikante positive Einflüsse des prosozialen Verhaltens (Model A: b = 2.815; Modell_B: b = 3.577). Negative Auswirkungen ergeben sich bei beiden Modellen für emotionale Probleme (Modell_A: b = –1.697; Modell_B: b = –2.596). Bei Modell_A ergibt sich ein weiterer negativer Einfluss für die Hyperaktivität (SDQ) mit b = –1.078 und ein positiver Einfluss für sportliche Aktivitäten (b = 16.314). Bei Modell_B wirken „Probleme mit Gleichaltrigen“ (SDQ) mit b = 1.508 und die Mitgliedschaft in Organisationen mit b = 15.775 positiv auf die Resilienz. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Befunde verweisen auf eine wichtige Rolle von prosozialem Verhalten und emotionaler Kompetenz bei der Ausprägung von Resilienz. Die Wirkung von außerschulischen Aktivitäten muss in Anbetracht der hier vorgestellten Ergebnisse offensichtlich in Abhängigkeit vom sozialen Umfeld (hier die Schulform) gesehen werden. Insofern könnten diese Ergebnisse die Grundlage für spezifische Förderungsprogramme bilden.
ISSN:1664-2880
DOI:10.1024/1422-4917/a000437