Schulabsentismus bei jugendlichen ALG-II-Empfängern aus Bedarfsgemeinschaften

Die Prävalenz des Schulabsentismus beträgt zwischen 5 und 10 %, je nach untersuchter Stichprobe und Definition des Schulabsentismus. Jugendliche mit schulabsentem Verhalten können vermehrt unter psychischen und anderen Störungen leiden. Substanzkonsum, Delinquenz sowie Drop-out aus der Schule und in...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Reißner, Volker 1968- (VerfasserIn)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2017
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
Jahr: 2017, Band: 11, Heft: 2, Seiten: 133-140
Online-Zugang: Volltext (Resolving-System)
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Schlagwörter:

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520 |a Die Prävalenz des Schulabsentismus beträgt zwischen 5 und 10 %, je nach untersuchter Stichprobe und Definition des Schulabsentismus. Jugendliche mit schulabsentem Verhalten können vermehrt unter psychischen und anderen Störungen leiden. Substanzkonsum, Delinquenz sowie Drop-out aus der Schule und in der Transitionsphase zur Berufsausbildung sind insbesondere mit der externalisierenden Form des Schulabsentismus assoziiert. Ängste und Depressionen treten eher beim internalisierenden Typus auf. Elterliche Arbeitslosigkeit zeigt negative psychische und soziale Auswirkungen auf die eigenen Kinder. Die vorliegende Studie untersucht die Prävalenz von Schulabsentismus bei Jugendlichen aus Arbeitslosengeld(ALG)-II-beziehenden Bedarfsgemeinschaften und die Umsetzbarkeit einer schulabsentismusspezifischen psychiatrischen Liaisonambulanz an einem Jobcenter einer deutschen Großstadt. Hierzu erfolgte die systematische Erfassung der Schulbescheinigungen bzw. Zeugniskopien von 977 15- bis 16,9-Jährigen. Für 785 Jugendliche lagen Zeugniskopien vor, die auf (un-)entschuldigte Fehlzeiten ausgewertet wurden. Die psychische Belastung wurde anhand dimensionaler Fragebogen für eine schwer betroffene Untergruppe im Rahmen eines Beratungsgespräches erfasst. Schulabsentes Verhalten (>2,5 unentschuldigte Fehltage im Halbjahr) zeigten 21,1 % der 785 Teilnehmer. Ein positiver Zusammenhang zwischen entschuldigten und unentschuldigten Fehlstunden bestand. Klassenstufe und -wiederholungen sind mit dem Umfang des Schulabsentismus assoziiert. Zu der psychischen Belastung und der Inanspruchnahme des Hilfesystems einer schwer betroffenen Untergruppe (9 von 60 Jugendlichen mit >60 unentschuldigten Fehlstunden) waren aufgrund der niedrigen Teilnahmerate nur exemplarische Aussagen möglich. 
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