Entwicklungssoziologie

Die herausfordernde Ausgangsfrage dieses Beitrags soll sein: Brauchen wir überhaupt noch eine Entwicklungssoziologie, wenn es keine so genannte Dritte Welt mehr gibt? In Ostund Südostasien haben viele Volkswirtschaften ein enormes Wachstum erlebt. Es entsteht eine Mittelklasse, und auch Demokratisie...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Schrader, Heiko (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2010
En: Handbuch spezielle Soziologien
Año: 2010, Páginas: [105]-121
Acceso en línea: Auszug
Disponibilidad en Tübingen:Disponible en Tübingen.
IFK: In: O I 345
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
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Descripción
Sumario:Die herausfordernde Ausgangsfrage dieses Beitrags soll sein: Brauchen wir überhaupt noch eine Entwicklungssoziologie, wenn es keine so genannte Dritte Welt mehr gibt? In Ostund Südostasien haben viele Volkswirtschaften ein enormes Wachstum erlebt. Es entsteht eine Mittelklasse, und auch Demokratisierungstendenzen sind teilweise erkennbar. Waren es vormals die vier Tiger-Stadtstaaten, denen aufgrund ihrer besonderen ökonomischen Bedingungen eine „Sonderrolle“ im Entwicklungsdiskurs zugeschrieben wurde, sind inzwischen zahlreiche Länder, unter ihnen auch die ganz großen wie China oder Indien, als stark prosperierend, als Newly Industrialized Countries (NICs) zu bezeichnen. Ähnliche rapide Entwicklungen zeigen sich bei verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, allen voran Brasilien. Diese Volkswirtschaften profitieren von ihrer wirtschaftlichen Weltmarktintegration im Rahmen der Globalisierung. Unser Bild von vielen schwarzafrikanischen Gesellschaften entspricht dagegen noch am ehesten dem von Entwicklungsländern: von ethischen Konflikten geprägt, von Epidemien durchseucht, von Armut, Hunger und Elend gezeichnet, von Despoten regiert und ausgeplündert; wobei Afrika in sich schon sehr heterogen ist. Die Homogenität der „Dritten Welt“ – wie es der Begriff unterstellt – existiert so nicht mehr – oder war diese seit jeher Fiktion?
Notas:Literaturverzeichnis: Seite 117-121
ISBN:9783531153131