RT Article T1 Gutachten unplugged: epistemische Kommentierung von Expertenmacht und -murks JF Psychologie & Gesellschaftskritik VO 38/39 IS 4/1 SP 95 OP 125 A1 Kobbé, Ulrich 1951- LA German YR 2015 UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/1043726543 AB Der Beitrag schließt an die Darstellung der Begutachtungs- und Urteilsdilemmata im Fall des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik durch Stroeve (in diesem Heft, S. 79-93) an. Auf der Matrix erkenntnistheoretischer Arbeiten von Bachelard, Canguilhem und Althusser werden Charakteristika der Gutachtenerstattung in den als "konjektural" einzuordnenden Wissenschaften der Psychiatrie und Psychologie herausgearbeitet, hinsichtlich komplementärer Diskursformen von Wissenschaft : Ideologie : Theorie : Praxis : Ethik diskutiert und auf soziale Repräsentationen von Wissenschaft und "common sense" bezogen. Am Beispiel Breiviks werden Probleme gutachterlicher Ideologie benannt, vor der Matrix eines dichotomen "bad or mad" Versuchungen einer Pathologisierung politisch Radikalisierter aufgezeigt, die Notwendigkeit ethnopsychiatrischer bzw. -psychologischer Feldkompetenz hergeleitet, Implikationen objektivierender Dekonstruktion bzgl. einer ethische gebotenen Re-Insitutuierung des Täters erörtert sowie die Aufspleißung gutachterlicher Wissenschaftlichkeit in eine reduktionistische Methodik und eine positivistische Wissenschaftsideologie belegt. NO Literaturverzeichnis: Seite 121-125 K1 Gutachten K1 Rechtssubjekt K1 Wissenschaftskritik K1 Begutachtung K1 epistemischer Bruch K1 Gutachtenkritik K1 Gutachterkritik DO 10.15496/publikation-98718