Einzelheiten zu KrimDok

KrimDok ist ein bibliographisches Nachweissystem kriminologischer Literatur. Die Datenbank setzt sich aus verschiedenen Literatur- bzw. Buchbeständen zusammen und umfasst auch Einzelbeiträge aus Zeitschriften und Sammelwerken, Digitale Dokumente sowie graue Literatur. Alle Nachweise können unter einer Suchoberfläche recherchiert werden.

Historische Entwicklung

Seit 1990 wird KrimDok als ein digitales Dokumentationssystem für kriminologische Literatur erstellt, anfangs noch auf CD-Rom, seit 1999 dann online. Sie bildet die elektronische Nachfolge der 1963 bis 1989 am Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg erstellten "Heidelberger Dokumentation der deutschsprachigen kriminologischen Literatur", die noch als Karteikartensystem konzipiert war. Über die Jahrzehnte hat sich bis heute eine beständige Kooperation zwischen dem Institut für Kriminologie der Universität Tübingen (zuerst unter Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner und aktuell unter seinem Nachfolger Prof. Dr. Jörg Kinzig) und dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg (Prof. Dr. Dieter Dölling) bei der Erschließung von Fachzeitschriften für KrimDok etabliert. Bis 1998 beteiligte sich zudem die Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen (Prof. Dr. Thomas Feltes) an der Literaturerschließung für KrimDok.

Hinsichtlich der Monographien bildete KrimDok bis Ende des Jahres 2013 in erster Linie die Sammlung an kriminologischer Literatur in Tübingen ab. Darunter fiel der Bestand des Instituts für Kriminologie und seiner Präsenzbibliothek wie auch die Spezialliteratur des Sondersammelgebiets Kriminologie an der Universitätsbibliothek. Nur vereinzelt wurden Nachweise aufgenommen, für die es keinen physischen Bestand (bzw. bei digitalen Medien keine Zugangslizenz) in Tübingen gab. Seit 2014 wird im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Fachinformationsdienstes Kriminologie eine andere Nachweisstrategie verfolgt: Nunmehr werden die kriminologisch relevanten Monographien möglichst umfassend in KrimDok nachgewiesen, unabhängig von ihrer Verfügbarkeit in Tübingen. Die inhaltliche Ausrichtung hat sich demnach von einem Bestandsnachweis zu einer bestandsübergreifenden bibliographischen Datenbank weiterentwickelt. Durch das ehemalige Sondersammelgebiet (SSG) Kriminologie bzw. den heutigen Fachinformationsdienst (FID) Kriminologie wurde in Tübingen jedoch kontinuierlich eine der weltweit größten Sammlungen kriminologischer Literatur aufgebaut. Insofern findet sich für viele Einträge nach wie vor auch ein Bestand in Tübingen, der vor Ort eingesehen oder per Fernleihe bestellt werden kann.

Monographien

Die Bestände des Instituts für Kriminologie in Tübingen sind schwerpunktmäßig auf deutschsprachige Grundlagenliteratur zur Kriminologie ausgerichtet. Dagegen wird an der Universitätsbibliothek Tübingen (überwiegend fremdsprachige) Spezialliteratur erworben. Außer der Kriminologie werden die so relevanten Grund- und Bezugswissenschaften im Rahmen des Möglichen einbezogen. Detaillierte Informationen hierzu finden sich im Erwerbungsprofil. Eine Übersicht der kürzlich erworbenen Monographien kann der Neuerwerbungsliste des Fachinformationsdiensts Kriminologie entnommen werden.

Zeitschriften und Schriftenreihen

Unselbständige Schriften (z. B. Aufsätze) werden anhand einer Auswahl wichtiger nationaler und internationaler Zeitschriften und Schriftenreihen für KrimDok erschlossen. Derzeit werden rund 160 Zeitschriftentitel vollständig oder selektiv ausgewertet. Im FID-Förderzeitraum 2020 ist eine Ausweitung der Erschließung auf weitere rund 30 Zeitschriftentitel vorgesehen. Eine Übersicht der somit erschlossenen Titel finden Sie in der entsprechenden Zeitschriftenliste.

Verschlagwortung

Die Bestände des Instituts für Kriminologie, sowohl Monographien als auch eine Auswahl von Zeitschriftenaufsätzen, sind anhand von lokalen (nicht genormten) Schlagwörtern erschlossen (ab Jahrgang 1990 generell, davor selektiv). Zusätzlich sind die Monographien auch mit Schlagwörtern nach RSWK (Regeln für den Schlagwortkatalog) versehen und mittels einer institutsinternen Systematik recherchierbar. Die Bestände des FID Kriminologie an der Universitätsbibliothek sind mit genormten Schlagwörtern nach RSWK erschlossen.

DigiKrimDok

“Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2014 geförderten Fachinformationsdiensts Kriminologie (FID) - ehemals Sondersammelgebiet Kriminologie - wurde damit begonnen, kriminologisch relevante Publikationen zu digitalisieren, um das Volltextangebot des FID auszubauen. Digitalisiert werden ältere, aber auch aktuelle Zeitschriften, Schriftenreihen und Monographien, die nach wie vor von wissenschaftlicher und/oder wissenschaftshistorischer Relevanz sind. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Digitalisierung ergeben sich aus dem von der DFG bestätigten Erwerbungskonzept des FID.

Neben den Zeitschriften und Dokumentationen der Weltkongresse der International Society for Criminology / Société Internationale de Criminologie umfasst das Volltextangebot zurzeit alle Bände der „Kriminologischen Schriftenreihe“ und ihres Nachfolgers, der „Neuen kriminologischen Schriftenreihe“ der Kriminologischen Gesellschaft (vormals Deutsche Kriminologische Gesellschaft). Außerdem sind Schriften der Kriminologischen Zentralstelle e.V. aus den Reihen „Kriminologie und Praxis“ und „Berichte, Materialien, Arbeitspapiere“, sowie eine geringe Anzahl Einzelmonographien enthalten.

Alle digitalisierten Werke sind unter DigiKrimDok oder in KrimDok nachgewiesen.

Technische Weiterentwicklung

Die in den ersten Jahrzehnten Allegro-basierte Datenbank wurde im FID-Förderzeitraum 2014-16 auf das VuFind-System migriert und bietet nun eine moderne, facettiert gestaltete Suchoberfläche. Die Auskünfte bei den einzelnen Literaturnachweisen werden fortgesetzt erweitert, beispielsweise hinsichtlich des Online-Zugangs bei elektronischen Medien oder der Abfrage der Verfügbarkeit von gedruckten Werken an anderen Standorten (HBZ Gateway). Wo es möglich ist, werden die Einzelnachweise um weitere inhaltliche Informationen ergänzt, die eine wissenschaftliche Literaturrecherche erleichtern (Abstracts, Inhaltsverzeichnisse, Klappentexte etc.). In der Rubrik „Ähnliche Einträge“ werden Vorschläge für weitere, womöglich ebenfalls interessante bibliographische Nachweise im Kontext der aktuellen Suche in KrimDok unterbreitet.